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"Da sah ich Peter Nestler freistehen ..."

15-06-11 JSstart

Pokalheld Hans Schykowski über die Vorlage zum 2:2 Ausgleich in der 119. Minute, Zusammenhalt und Gänsehautgefühle in Glasgow

In drei Tagen jährt sich zum 40. Mal der Sieg der BSG Sachsenring im Pokalfinale gegen Dynamo Dresden. Die Zwickauer Fußballhelden von damals denken auch heute noch gern an das "Wunder von Berlin". Reiner Thümmler vom FSV-Medienpartner Freie Presse hat sich mit Hans Schykowski unterhalten.

Sie kamen in den ersten sieben Pokalspielen bis zum Halbfinale gegen Wismut Aue zu keinem einzigen Einsatz. Wie überrascht waren Sie, als Pokal-Neuling in der Sachsenring-Elf gegen Dynamo Dresden im Finale zu stehen?Hans Schykowski: Ich war sehr überrascht, dass ich gegen Ende der Saison 1974/75 in die erste Männermannschaft mit nur wenigen Punktspiel-Einsätzen gekommen bin und dann das Endspiel bestreiten konnte.

Wenn man zuvor nur sieben Punktspiele in der Oberliga bestritt, war die Berufung für einen 23-Jährigen dann schon erstaunlich. Wann hatten Sie erfahren, dass sie gegen Dynamo spielen würden? Trainer Karl-Heinz Kluge hatte schon ein bis zwei Wochen angedeutet, dass ich zum engeren Kreis für das Pokalfinale gehöre, da es mit Heini Krieger und Peter Henschel zwei verletzte Innenverteidiger gab.

In der damaligen Liga-Mannschaft von Sachsenring Zwickau II spielten Sie 1972/73 unter anderem noch mit Ihrem Bruder Joachim sowie Ludwig Blank zusammen, die später mit Ihnen im Pokal-Endspiel standen. Können Sie sich noch an ihr erstes Oberligaspiel erinnern?Ja, mein erstes Oberligaspiel war in der Saison 1973/74 in Aue, als ich eingewechselt wurde. Wir haben damals mit 2:1 gewonnen.

Auf welcher Position haben Sie im Finale gespielt und wer waren Ihre Nebenleute?Ich habe als Libero gespielt, Vorstopper war Peter Henschel. Auf der rechten Seite war Roland Stemmler und links mein Bruder Joachim. Bereits sehr zeitig, in der elften Minute, schied Dieter Leuschner verletzt aus und es kam Andreas Reichelt, der hat dann rechten Verteidiger gespielt, und Rol rückte auf links.

Wenn man als Libero fungiert, hat man doch nicht so viele Gelegenheiten, am oder im gegnerischen Strafraum aufzutauchen. In der Verlängerung gegen Dynamo haben Sie die Vorarbeit zum 2:2 in der 119. Minute geleistet. Wie kam der Ausgleich zustande?Nach dem 1:2-Rückstand hat unser Trainer gesagt: "Jetzt spielen wir alles oder nichts." Dadurch, dass "Aki" und ich starke Kopfballspieler waren, sollte mit Flugbällen auf uns in den Strafraum gespielt werden. Heinz Dietzsch hatte sich auf der rechten Seite gut durchgesetzt und diagonal eine super Flanke in den 16er-Raum geschlagen. Da sah ich Peter Nestler auf dem Elfmeterpunkt frei stehen und legte per Kopf den Ball auf ihn ab ,und der hat mit der linken "Kralle" vollendet. Von meiner Position aus auf das Tor zu köpfen, war nicht erfolgversprechend.

Welche Dresdner Spieler bereiteten denn die größten Schwierigkeiten in diesem dramatischen Finale?Der gesamte Dynamo-Sturm, mit seinen wendigen, schnellen Flitzern wie Riedel, Kotte und Heidler, später Richter und das Aufrücken von "Dixi" Dörner mit seinen Doppelpässen bereitete uns erhebliche Probleme.

Wann und wo haben Sie denn mit dem Fußballspielen begonnen, und wie verlief der weitere Weg?Begonnen habe ich 1958 bei den Knaben von Motor Zwickau-Süd auf dem Sportplatz am Schwanenteich. Mit Einführung der Oberliga-Junioren bin ich 1968 zur BSG Motor gekommen. Nach meiner Rückkehr von der Nationalen Volksarmee 1972 kam ich in die DDR-Liga-Mannschaft von Sachsenring II und hatte dort meine ersten Einsätze als Mittelfeldspieler oder Halb-Stürmer. In die Abwehr bin ich erst in der ersten Mannschaft gekommen.

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"Ich sollte eigentlich zu Carl Zeiss Jena" | ► Pokalsieger von 1975 zu Gast beim letzten Regionalligaheimspiel gegen Babelsberg ◄

Am kommenden Sonntag zum Regionalligaheimspiel gegen den SV Babelsberg gibt es ein Wiedersehen mit unseren Pokalhelden von 1975. Anlässlich des diesjährigen 40. Jahrestages wird der FSV Zwickau in der Halbzeitpause zum letzten Regionalligaheimspiel der Saison die Pokalsiegermannschaft von 1975 ehren.

15-05-21 HDietstart

Elfmeterspezialist Heinz Dietzsch über seinen Wechsel nach Zwickau, den Rückhalt der Fans und Training auf fremden Plätzen

Zwickau. In wenigen Wochen jährt sich zum 40. Mal der Sieg der BSG Sachsenring im Pokalfinale gegen Dynamo Dresden. Die Zwickauer Fußball-Helden von damals denken auch heute noch gern an das "Wunder von Berlin". Reiner Thümmler vom FSV-Medienpartner hat sich mit Heinz Dietzsch unterhalten.

Was fällt Ihnen zum Pokalsieg von vor vier Jahrzehnten auf Anhieb ein?Heinz Dietzsch: Es geht mir sofort durch den Kopf. Als erstes das große Stadion in Berlin mit den voll besetzten Rängen, der tollen Stimmung mit 55.000 Zuschauern. Zweitens der Spitzengegner Dynamo Dresden, der mit sehr vielen Nationalspielern, wie zum Beispiel Hans-Jürgen Dörner (100 A-Länderspiele), Reinhard Häfner (58), Gerd Weber (35), Siegmar Wätzlich (24) und Peter Kotte (21) bestückt war. Drittens: Dieses Erlebnis, als Spieler in so einem Endspiel zu stehen, was man eigentlich nie so oft erlebt.

Wer war denn damals Ihr Gegenspieler in diesem dramatischen und legendären Finale und wie bewerten Sie ihn?Eduard Geyer war mein spezieller Gegenspieler im Mittelfeld. "Ede" war ein knallharter Manndecker mit allen Wasser gewaschen. Er konnte mich aber in diesem Spiel nie richtig ausschalten, ich habe unsere zwei Tore vorbereitet.

Nach einem 1:1 in der regulären Spielzeit sowie 2:2 nach Verlängerung und 120 Minuten hatten Sie vor 40 Jahren nach dem Tor von Wätzlich zum 3:2 den ersten Elfmeter zum 3:3 verwandelt. Wissen Sie noch, wohin Sie geschossen haben?Ja, ich weiß es noch zu hundert Prozent. Von mir aus ins linke obere Dreieck. Ich wollte eigentlich etwas flacher schießen, weil Torhüter Claus Boden körperlich ein kleiner Keeper war.

Sie galten als ein Spezialist im Elfmeter-Verwandeln. Haben Sie das trainiert?Das ist so. Nach jeder Trainingseinheit wurde zu meiner aktiven Zeit das Elfmeterschießen ganz speziell durchgeführt.

Wann kamen Sie denn nach Zwickau zum Fußball spielen?Es war im Sommer 1966, ich kam von Einheit Elsterberg und wir spielten in der 2. DDR-Liga. Ich wurde allerdings für zwei Spiele gesperrt, weil ich aus einem anderen Bezirk, von Gera nach Karl-Marx-Stadt, wechselte. Ich sollte eigentlich zum FC Carl Zeiss Jena, habe mich aber für die BSG Motor Zwickau entschieden.

Bereits am 4. Oktober 1967 waren Sie beim Europa-Pokal-Heim-Rückspiel gegen Torpedo Moskau (0:1) dabei, mit gerade einmal 19 Jahren. Fallen Ihnen noch Spieler aus dieser Zeit ein?Auf alle Fälle der Ex-Nationalspieler Eduard Strelzow, der hatte schon 38 Länderspiele und 222 Ligaeinsätze hinter sich, 100 Tore geschossen und war Fußballer des Jahres 1967 und 1968 in der damaligen UdSSR und Torschütze zum 1:0 in Zwickau. Nach dem 0:0 in Moskau bedeutete dies das Aus für uns.

Kann man die Pokalsiegermannschaft der BSG Sachsenring Zwickau von 1975 und der BSG Motor Zwickau von 1967 in etwa vergleichen?Was waren für Sie die Unterschiede? Zwischen dem Team von 1975 und 1967 gab es keine gravierenden Unterschiede von den Spielerpersönlichkeiten her. Wir hatten ein sehr gutes Gemisch von Technikern und Kämpfern. Das war unsere Stärke und zeichnete uns aus.

Auch gegen den AC Florenz (Endstand 6:5 nach Elfmeterschießen) haben Sie den ersten Strafstoß für die BSG zum 2:2 verwandelt, nachdem zuvor Caso die Italiener in Führung brachte. Wurde die Reihenfolge vom Trainer bestimmt oder wie war es?In Abstimmung mit unserem Trainer Karl-Heinz Kluge und den Spielern wurde der Ablauf des Elfmeterschießens genau festgelegt.

Was zeichnete die BSG Sachsenring Mitte der 70er-Jahre aus?Wir hatten als Spieler einen festen Arbeitsplatz gehabt, konnten regelmäßig früh und nachmittags trainieren, wie die Clubs in der DDR. Es gab eine sehr große Unterstützung durch den Betrieb VfB Sachsenring. Wir konnten uns weiterbilden, unter anderem zum Industriemeister oder Maschinenbau-Ingenieur, um für die Zukunft gerüstet zu sein.

Was hat der Pokalsieg für die Mannschaft bedeutet?Durch den Pokalsieg gegen Dresden ist die Mannschaft noch enger zusammengerückt. Alle waren heiß auf die neuen Herausforderungen, um sich als Spieler beweisen zu können. Es waren Top-Mannschaften aus Griechenland, Italien, Schottland und Belgien gegen die wir dann spielten. Die acht Europacup-Partien waren für unsere Mannschaft etwas Außergewöhnliches, so etwas vergisst man nie. Wir waren eine Mannschaft aus der Region und die bis zu 40.000 Zuschauer an der Halde bildeten mit uns, vom Anpfiff bis zum Schluss, eine geschlossene Einheit. Deshalb haben wir es auch bis ins Halbfinale 1976 geschafft. Da wir keine vernünftigen Trainingsplätze hatten, haben uns viele kleine Vereine aus der Umgebung hervorragend unterstützt und wir konnten bei ihnen gut trainieren, das war spitze.

Erst Spieler, dann Trainer

Heinz Dietzsch (67) ist Zwickau treu geblieben. Noch heute wohnt er mit seiner Familie in der Stadt und besucht ab und an die Spiele des FSV. Seine Verbundenheit mit dem Verein rührt jedoch nicht nur aus seiner aktiven Zeit als Spieler, er war von März bis Oktober 2007 auch Trainer der Zwickauer Oberliga-Mannschaft. Ihm folgten bis heute Peter Keller, Dirk Barsikow, Matthias Zimmerling, Nico Quade und Torsten Ziegner.

Am Wochenende treffen sich die einstigen FDGB-Pokalhelden in Zwickau, um das Jubiläum zu feiern. Heinz Dietzsch ist auf jeden Fall dabei.

Bericht veröffentlicht in der Freie Presse am 21.05.15 | Fotos: Frank Kruczynski, Ralph Köhler

Der Sieg des Torhüters über den Torhüter

15-04-16 JuergenCroy

Es war ein einzigartiges Duell. Im FDGB-Pokalfinale 1975 stand Zwickaus Schlussmann Jürgen Croy dem Dresdner Keeper gegenüber - und schoss den entscheidenden Treffer. 40 Jahre danach erzählt der Zwickauer, dass die Mannschaft fast bestraft worden wäre. Ein Bericht vom FSV Medienpartner "Freie Presse".

Zwickau. Es ist ein Bild für die Götter. Fast herzzerreißend. Der eine Spieler hat die Arme in die Luft gerissen. Sein Jubelschrei - man kann ihn nicht hören im weiten Stadionrund der 50.000 Zuschauer. Kaum einer versteht in diesem Augenblick sein eigenes Wort, das Spiel ist aus, die Emotionen brechen sich ihre Bahn. Der andere Spieler kniet auf der Erde, möchte sich verstecken, nichts sehen, nichts hören. Er hat den Kopf in seine Hände gelegt.

Die Aufnahme stammt von dem bekannten Zwickauer Fotografen Frank Kruczynski - und kaum ein Bild in der deutschen Sportgeschichte vermag so drastisch zu vermitteln, wie eng Triumph und Verzweiflung beieinander liegen. Datum der Aufnahme: der 14. Juni des Jahres 1975. An diesem Tag fand im Berliner Stadion der Weltjugend das Finale um den Pokal des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes statt. Als es nach 90 Minuten und Verlängerung immer noch keinen Sieger zwischen Dynamo Dresden und dem Außenseiter Sachsenring Zwickau gab, musste das Elfmeterschießen entscheiden.

40 Jahre später sitzt Jürgen Croy, der Mann, der auf dem Bild die Arme nach oben reißt, in einem Beratungsraum der Zwickauer Stadthalle, ist sportlich gekleidet, serviert den Reportern Apfelschorle. Nach seiner aktiven Laufbahn und seiner Zeit als Bürgermeister für Kultur und Sport hat Croy die Stadthalle als Chef geleitet. Jetzt lässt sich der 68-Jährige immer noch gern an seinem alten Arbeitsplatz sehen.

Zwickaus Croy war der beste Torwart der DDR, einer der besten der Welt. Und am Tag des Pokalfinales der allerletzte Mann, der an den Elfmeterpunkt musste. Daswar damals eine Sensation, ein Tormann als Schütze. "Mir waren vorher keine anderen Beispiele für so eine Konstellation bekannt", erinnert sich Croy. Er war vom Trainer schon Tage vorher als fünfter Schütze auserkoren worden, weil er zu den nervenstärksten Spielern gehörte. Sein Konkurrent im Dynamo-Tor, der sich Augenblicke später am liebsten in die Erde verbuddelt hätte, hieß Claus Boden. Wer für Dresden im Kasten stand, die Fußball-Hochburg der DDR, der war auch ein Spitzenmann. Die Dramaturgie hätte nicht besser sein können: Vorher hatten zwei Dresdner verschossen, aber nur ein Zwickauer. Verwandelt Croy, wäre Sachsenring der große Sieger.

Endlich die Entscheidung. Croy heute: "Ich habe einen großen Anlauf genommen, vielleicht sieben oder acht Meter. Ich wollte den Ball in die Mitte schießen. Aber Boden blieb ziemlich lange stehen. So habe ich mich im Bruchteil von einer Sekunde entschieden: Du schießt den Ball mit dem Innenrist flach in die rechte Ecke ..." Plötzlich zappelte der Ball im Netz. Das Bild danach kennen wir: Croy riss die Arme nach oben, der Dresdner Tormann am Boden. Die Fotos von diesem Endspiel haben hohen Seltenheitswert. Sie sind das einzige, was an Bildmaterial geblieben ist. Das Spiel wurde zwar im DDR-Fernsehen übertragen, aber die Bänder existieren nicht mehr. "Schade", ärgert sich Croy. Wie viele andere hätte er sich die Szenen gern noch einmal angeschaut.

Mit dem Sieg gegen Dresden hatten sich die Zwickauer einen Platz im Europapokal erkämpft. Damals gab es neben dem Landesmeister-Cup und dem UEFA-Cup mit dem Cup der Pokalsieger einen dritten europäischen Wettbewerb, in dem Sachsenring ran durfte. Zwickau war in der DDR als Betriebssportgemeinschaft, die nicht so unterstützt wurde wie die großen Klubs aus Dresden, Leipzig oder Magdeburg, ein Underdog. So war die Qualifikation der Sachsenring-Werker für den EC ein Affront gegen die Sportoberen - und die Zwickauer wären um ein Haar bestraft worden. "Erst später erfuhren wir, dass Funktionäre des DTSB (der staatliche Sportbund/d.R.) unseren Start verhindern wollten. Zum Glück schafften sie das nicht. Ich glaube auch, dass unsere Fans und die Arbeiter im Trabant-Werk Ärger gemacht hätten."

Was bedeutet Croy der legendäre Elfmeter-Treffer heute? "Er hat Zwickau zu einem einzigartigen Fußball-Tag verholfen. Aber ich war nicht der Held des Tages. Das war die ganze Mannschaft."

Bericht veröffentlicht in der Freie Presse am 16.04.15 | Fotos: Ralph Köhler, Frank Kruczynski

"Ein unbeschreiblich schönes Gefühl"

15-04-02 Peter Henschel

Fußball-Urgestein Peter Henschel über seine drei Pokalsiege, den Weg ins Finale gegen Dresden und das "Wunder von Berlin"

In wenigen Wochen jährt sich zum 40. Mal der sensationelle Sieg der BSG Sachsenring im FDGB-Pokalfinale über die SG Dynamo Dresden. Die Zwickauer Fußball-Helden von damals erinnern sich gern an das "Wunder von Berlin". Thomas Croy vom FSV Medienpartner "Freie Presse" hat sich mit Peter Henschel unterhalten.

Sie haben dreimal mit Zwickau das FDGB-Pokal- finale erreicht und dreimal gewonnen. Welcher Sieg war Ihnen der wichtigste? Und warum? Peter Henschel: Eigentlich waren alle drei Pokalsiege sehr schön. Beim ersten waren Peter Meyer und ich ganz jung in die Mannschaft gerutscht und haben mit den alten Hasen in Altenburg unseren ersten Pokalsieg gefeiert. Beim zweiten hatten wir das Endspiel gegen Rostock, die damals eine grandiose Rolle spielten. Dass wir 3:0 gewonnen haben, war eine ganz tolle Sache. Von der sportlichen Leistung her war natürlich der Pokalsieg 1975 das Beste. Dynamo Dresden stand ja für hohe Spielkultur und hatte viele Nationalspieler. Wir waren krasser Außenseiter. Aber wir sind eine eingespielte Mannschaft gewesen. In der Endkonsequenz war auch ein bisschen Glück dabei, weil wir durch Elfmeterschießen gewonnen haben. Wichtig war für uns, dass wir nie aufgesteckt haben, obwohl nach wenigen Minuten mit Dieter Leuschner einer unserer besten Spieler verletzt worden war. Und dann ist uns entgegengekommen, dass ein, zwei Spieler von Dynamo einschließlich "Dixie" Dörner, an dem Tag sicherlich nicht ihre beste Form hatten.

Sie haben auf dem Weg ins Endspiel den BFC, Stralsund und Aue bezwungen. Das war ja kein lockerer Durchmarsch, oder? Vor allem das Spiel in Aue war schwer. Wir hatten zu Hause 1:0 gewonnen und oben in Aue 1:2 verloren. Ein Tor, das nicht anerkannt wurde, war sehr strittig und erhitzte die Gemüter: Der Schiedsrichter stand direkt auf der Torauslinie und hat gesehen, wie Sportfreund Schaller bei Jürgen Croy auf den Füßen stand und hat deswegen abgepfiffen, noch bevor Alfons Babik das Tor gemacht hat. Das wäre das 3:1 für Aue und für uns das Aus gewesen. Doch es war eben ein grobes Foulspiel. Da Rudi Glöckner gepfiffen hat - einer der weltweit besten Schiedsrichter, die es damals gab -, war es eine richtige und klare Entscheidung.

Im Finale am 14. Juni 1975 galt Sachsenring gegen Dresden als krasser Außenseiter. Wie hat Ihre Mannschaft die Chancen vor dem Spiel selbst eingeschätzt? Wir haben uns gesagt, dass wir vor allem die ersten Minuten gut über die Runden kommen müssen. Uns war klar, dass wir nicht nur hundert Prozent, sondern noch etwas mehr geben mussten. Und das haben wir auch während des gesamten Spiels, bis hin zum Elfmeterschießen, eingehalten. Jeder hat gekämpft bis zum Umfallen, sonst hätten wir gegen Dresden nie gewinnen können.

Welche taktische Marschroute hatte Trainer Karl-Heinz Kluge ausgegeben?Er hat auf die alten Strategen gesetzt. Und die Devise ausgegeben, erst mal die Null hinten zu halten. Jürgen Croy war in dieser Hinsicht ja ein Garant. Mit Roland Stemmler, Hans und Joachim Schykowski und mir gab es eine gestandene Truppe in der Abwehr. Den Nachteil, den wir gegenüber den schnellen, technisch beschlagenen Stürmern von Dresden hatten, machten wir wett, indem die nicht einen Kopfball gewinnen konnten. Die Flanken, die kamen, haben wir alle weggeköpft.

Die Abwehr stand bis zur 65. Minute sicher. Nach dem 0:1 mussten Sie hinten aufmachen und haben plötzlich nach vorn spielerische Akzente gesetzt. Wurde Dynamo damit überrascht? Auf alle Fälle. Aber es blieb uns ja nichts anderes übrig. Wir mussten die Taktik umstellen und offensiver werden. Und wir hatten mit Heinz Dietzsch einen im Mittelfeld, der präzise Flanken spielen konnte, die letztlich entscheidend waren, um zweimal den Ausgleich zu machen. Das wussten wir, und das hat geklappt. Und mit Ludwig Blank und Peter Nestler auf den Außen sowie Werner Bräutigam als Mittelstürmer hatten wir zudem drei richtig gute Leute vorn. Die waren beweglich, technisch stark und sind in jeden Zweikampf gegangen.

Wie ist das 1:1 gefallen? Bei Standards war unsere Körpergröße ein Vorteil. Joachim Schykowski war bei jeder Standardsituation, wenn er mit nach vorn gegangen ist, kreuzgefährlich. Egal, wie der Ball kam - wenn er hoch genug war, ist "Aki" mit dem Kopf dran gewesen.

Kurz nach dem Ausgleich sind Sie ausgewechselt worden. Was war der Grund dafür? Es war in der 78. Minute. Ein Zweikampf mit Peter Kotte. Ein sehr guter Mann, der aber mehr geackert als gespielt hat. Da ich schon eine leichte Knieblessur hatte, konnte ich nicht mehr weitermachen. Ich war danach eine ganze Zeit verletzt. Dieter Schubert kam für mich rein und hat ein ganz großes Spiel gemacht.

Wie fühlt man sich auf der Bank, wenn man nicht mehr selbst ins Geschehen eingreifen kann?Das war schlimm. Gerade wenn man so begierig ist, was zu erreichen und dann aus dem Rennen genommen wird. Während der restlichen Minuten bis hin zum Elfmeterschießen habe ich wohl meine ersten grauen Haare gekriegt.

In der Verlängerung ist Zwickau erneut in Rückstand geraten. Hat in diesem Moment noch jemand an den Sieg geglaubt? Da der Ausgleich erst kurz vor Ende fiel, haben wir draußen nur mitgefiebert, aber nicht mehr so sehr dran geglaubt. Als dann Heinz Dietzsch den Ball hatte und die Flanke rein brachte zu Peter Nestler, war auf einmal klar: Jetzt muss das Tor fallen. Und es hat geklappt. Ich bin hochgesprungen. Das war der Wahnsinn. Da habe ich gleich meine Verletzung nicht mehr gemerkt und hätte mir fast noch eine neue zugezogen.

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Ein Wiedersehen mit den Aufstiegshelden von 1994

 

14-05-17 aufstiegstart

Rund 20 Jahre nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga gab es am Sonnabend in einem Einlagespiel vor dem letzten Regionalligaheimspiel unserer 1. Männermannschaft ein Wiedersehen mit den Aufstiegshelden von 1994. An dieser Stelle möchten wir die besten Genesungswünsche an Stefan Gerstenberger vom SV Rot Weiss Werdau richten. Er zog sich leider in diesem Spiel eine Schulterverletzung zu und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der FSV Zwickau wünscht Stefan Gerstenberger eine Gute Besserung!

Das Spiel zwischen dem FSV Zwickau Aufstieg 94 und dem SV Rot Weiss Werdau endete nach 2 x 30 Minuten torreich mit 6:5 für den FSV.

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